Schnappenkirche St. Wolfgang – Staudach-Egerndach

Broschüre:
Schnappenkirche © C. Soika
Schnappenkirche © C. Soika

1637 wurde nach dem Plan des Traunsteiner Stadtmaurermeisters Wolf König mit dem Bau der Kirche St. Wolfgang begonnen. Aufgrund der Lage, hoch auf dem Voralpenberg „Schnappen“, dauerte der Bau durch die klimatischen Gegebenheiten und die Schwierigkeiten beim Transport des Baumaterials vier Jahre lang. In dem architektonisch einfachen, aber reich im barocken Stil ausgestatteten Bau fällt vor allem das frühbarocke Altarbild von 1644 mit dem hl. Wolfgang auf.

Anlass für den Bau der Bergkirche bot die dort bereits bestehende viel besuchte Kultstätte, bestehend aus einem Brünnlein und einer dem hl. Wolfgang geweihten hölzernen Kapelle, den Anforderungen der aufblühenden Wallfahrt nicht mehr gerecht werden konnte. Dem durch die Kapelle fließenden Wasser schrieb man Wunderkräfte zu.

Darstellung des hl. Wolfgang im Altar © C. Soika
Darstellung des hl. Wolfgang im Altar © C. Soika

Durch  Berichte von zahlreichen Gebetserhörungen und Wundern erhielt die Wallfahrt einen großen Zulauf, und die Verantwortlichen versuchten, sie durch einen Neubau in geordnete Bahnen zu lenken. Doch die Bevölkerung beharrte weiterhin auf den althergebrachten Ritualen. Die Wallfahrer besuchten noch lange die alte Holzkapelle, die mehrmals renoviert wurde, und blieben dann im Laufe der Zeit aus, bis die Wallfahrt zu Beginn des 18. Jahrhunderts fast vollkommen zum Erliegen kam.

Autor/in: Dr. Christian Soika