Der Bau der Wallfahrtskirche zum hl. Antonius von Padua und des angrenzenden Schlosses geht auf das Jahr 1684 zurück. Zu diesem Zeitpunkt erwarb Johann von Kaufmann, wohlhabender Handelsherr aus Meran, das Gut Selham. Als Architekt konnte er den bedeutenden Hofarchitekten Caspar Zuccalli gewinnen. Trotz mehrerer Widerstände entwickelte sich die Wallfahrt so rasch, dass schon 1690 ein eigener Priester für die Betreuung der Gläubigen angestellt werden musste. Bereits 1699 erschien in Augsburg ein 44 Kupferstiche umfassendes Werk, das diesen Wallfahrtsort genau beschreibt.

Durch Plünderungen während der Napoleonischen Zeit verschwanden wertvolle Votivgaben. In der beliebten Antoniusoktav (die Woche um den 13. Juni), die schon 1753 mit einem päpstlichen Ablass bedacht worden war, zieht diese Kirche bis heute Wallfahrer aus der Stadt Salzburg und der umliegenden Gegend an. Das Gotteshaus wird heute von der Pfarrei Hallwang betreut. An Sonn- und Feiertagen wie auch in der Antoniuswoche finden regelmäßig Gottesdienste statt. Die Kirche in Söllheim ist mittlerweile auch ein beliebter Rastplatz für Radfahrer auf dem Weg nach Salzburg bzw. Eugendorf.

Autor/in: Anton Wintersteller