St. Jakob am Thurn – Puch

Broschüre:
St. Jakob am Thurn - Puch © J. Neuhardt
St. Jakob am Thurn - Puch © J. Neuhardt

Die 1238 urkundlich genannte Kirche von St. Jakob am Thurn besitzt ihren eigenen Legendenursprung: Einst begegnete einem Flurwächter am Thurnberg ein Mann in Pilgertracht und mit der Jakobsmuschel am Hut, der sich als hl. Jakobus d. Ältere zu erkennen gab und als Patron des Ortes vor den anrückenden Türken warnte. Seither findet jährlich am 25. Juli in St. Jakob ein Schützentanz statt. Der gräflich Plaz’sche Hofmarkverwalter Johann Kaspar Pichler verstand es in der Barockzeit, der Kirche Reliquien des Pilgerheiligen zu verschaffen und entsprechende Ablässe für das Gotteshaus und deren Wallfahrer zu erwirken.

St. Jakobus als Pilger © J. Neuhardt
St. Jakobus als Pilger © J. Neuhardt

Erzbischof Jakob Ernst Graf Liechtenstein schenkte 1747 der Kirche eine kunstvoll gestaltete Statuette aus Elfenbein. Daneben besitzt das Gotteshaus eine im Jahre 1753 an die bestehende Pfarrkirche angebaute Loretokapelle. Unter den fünf Loreto-Heiligtümern der Erzdiözese Salzburg nimmt nach Maria Loreto in Radstadt wohl St. Jakob die bedeutendste Stellung ein. In der heute als Werktagskirche genützten Loretokapelle von St. Jakob gab es zahlreiche Erinnerungen an diese ehedem blühende Wallfahrt, die sich heute in bedeutenden volkskundlichen Sammlungen des Landes befinden.

Autor/in: Prälat Johannes Neuhardt