St. Pankraz – Bad Reichenhall, Karlstein

Broschüre:
Wallfahrtskirche St. Pankraz © J. Lang
Wallfahrtskirche St. Pankraz © J. Lang

Schroff und nach allen Seiten senkrecht abfallend, diente der Pankrazfelsen bereits in vorgeschichtlicher Zeit als schützender Rückzugsort. Während des 12. Jahrhunderts befand sich auf ihm vermutlich eine Vorburg zur Verteidigung der auf dem benachbarten Fels errichteten Burg Karlstein.

Nach dem Verfall der Vorburg errichtete man eine dem hl. Pankraz geweihte Kirche, die 1427 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Legende nach hatte ein Vogel einen blutgetränkten Span an jene Stelle getragen, wo später das Gotteshaus errichtet worden war. Wohl noch in spätmittelalterlicher Zeit setzte eine Wallfahrt ein, über deren Ursprünge nichts bekannt ist.

Der hl. Pankratius im Hochaltar © J. Lang
Der hl. Pankratius im Hochaltar © J. Lang

Objekt der Verehrung war vermutlich jene Pankratius-Figur, die sich noch heute im Mittelpunkt des Hochaltares befindet. 1634/35 renoviert, konnte der Andrang an Wallfahrern doch kaum noch bewältigt werden, weshalb von 1687 bis 1689 nach Plänen des Graubündener Baumeisters Lorenz Sciasca ein völliger Neubau in der Form einer einfachen Saalkirche mit eingezogenem Chor erfolgte.

Insgesamt 44 noch heute in der Kirche aufbewahrte Votivtafeln künden davon, dass zahlreiche Wallfahrer einst von weit heraus dem Salzburgischen und aus Berchtesgaden den beschwerlichen Weg hinauf zu dem wildromantisch gelegenen und kostbar ausgestatteten Gotteshaus gefunden haben.

Autor/in: Dr. Johannes Lang