St. Peter – Stadt Salzburg

Broschüre:
St. Peter in Salzburg © Rinner/Hurler, Verlag St. Peter
St. Peter in Salzburg © Rinner/Hurler, Verlag St. Peter

Die nachweisbare Geschichte des Benediktinerklosters St. Peter beginnt mit dem Auftreten des fränkischen Glaubensboten St. Rupert in Salzburg im Jahre 696. Nach Ruperts Tod am 27. März 718 ließ der Bischof St. Virgil im Jahre 774 Ruperts Gebeine aus Worms nach Salzburg überführen und im Dom beisetzen.

Rupertusgrab in St. Peter ©  A. Hahnl
Rupertusgrab in St. Peter © A. Hahnl

Der Umstand, dass in der frühromanischen dreischiffigen Klosterkirche St. Peter heute ein leeres Grab als Rupertusgrab verehrt wird, ist auf eine überlieferte Vision des Abtes Balderich (1125 – 1147) zurückzuführen.

Ruperts Nachfolger, der hl. Vitalis, gilt als Apostel des Pinzgaues und wurde am Petersfriedhof begraben. Während des Neubaues des Salzburger Domes 1181 ereigneten sich an seinem Grabe Wunder, weshalb er von der Stadtbevölkerung sehr verehrt wurde. Vor allem Schwangere und Mütter suchten den Heiligen auf oder ließen sich die hier verwahrten Vitalisgürtel für eine glückliche Geburt auflegen. Zwei barocke Querhausaltäre sind ihm geweiht; beeindruckend ist der plastische Tumbadeckel seines spätgotischen Grabes von 1445, durch das man einst schliefen konnte.

"Maria Säul" ©  A. Hahnl
„Maria Säul“ © A. Hahnl

Dem hl. Amandus von Worms ist die Friedhofskapelle (heute: St. Margarethenkapelle) geweiht, denn St. Rupert soll Reliquien des Heiligen nach Salzburg gebracht haben. Der hl. Amandus wird am barocken Hochaltar in St. Peter als Bischof dargestellt, eine Schlange in Händen. Öffentliche Verehrung genießt auch der kleine Altar der Mariazellerkapelle, der 1733 als Devotionalkopie der Magna Mater Austriae in der romanischen St. Katharinenkapelle am südlichen Seitenschiff des Klosters eingerichtet wurde. Heute dient der Raum der mittäglichen hl. Messe sowie dem täglichen Rosenkranzgebet.

Deckenfresko  ©  A. Hahnl
Deckenfresko © A. Hahnl

In der Klosterkirche wurden nach 1620 von Santino Solari Schiffe und Querhaus erhöht, eingewölbt und die Vierung mit einer oktogonalen Kuppel versehen. Ästhetisch bis heute prägend ist die vollständige Rokoko-Ausstattung, die unter Abt Beda Seeauer (1753 – 1785) vorgenommen wurde. Der Wessobrunner Benedikt Zöpf schuf den resedagrünen Stuckdekor, unterbrochen durch drei Fresken des Augsburgers Johann Weiss; der niederösterreichische Klostermaler Martin Johann Schmidt malte von 1775 bis 1801 die meisten Altarbilder der insgesamt 17 Haupt- und Nebenaltäre aus Salzburger Marmor von Jacob Mösl.

Autor/in: Prof. Dr. Adolf Hahnl