Stadt- und Spielzeugmuseum – Traunstein (Salzgeschichte – ehemalige Salinengebäude)

Broschüre:
Alte Ansicht der Salinenanlage © Stiftung Heimathaus Traunstein
Alte Ansicht der Salinenanlage © Stiftung Heimathaus Traunstein

Zeugnis der Traunsteiner Salzgeschichte

Der heutige Stadtteil Au ist das letzte bauliche Zeugnis der jahrhundertealten Traunsteiner Salzgeschichte. Von 1619 bis 1912 wurde hier Salz erzeugt. Der Werksiedlung lag das städtebauliche Vorbild der Augsburger Fuggerei zu Grunde.

Kern der geschlossenen Anlage waren die Salinenhäuser, benannt nach Mitgliedern des Hauses Wittelsbach. Sie vereinigten jeweils ein Pfieselhaus zum Härten des Salzes im Erdgeschoss, darüber zwei Salzbehälter sowie Wohn- und Werkstätten unter einem Dach. Rückseitig schlossen sich die hölzernen Sudstätten an, die 1786/87 mit der Errichtung des 1924 abgebrochenen Karl-Theodor-Sudhauses überflüssig wurden.

In das Brunnhaus mündete die Leitung der Reichenhaller Sole aus Holzdeicheln, ein technisches Meisterwerk von Hans und Simon Reiffenstuel. Geistliches Zentrum der Au war die Kapelle St. Rupert und Maximilian, erbaut 1630/31 von Wolf König nach Plänen Isaak Baders.

Das Stadt- und Spielzeugmuseum im spätmittelalterlichen Oberen Turm und der historischen Zieglerwirtschaft zeigt vielfältige Exponate zum Thema „Salz“. Eindrucksvoll lässt das Stadtmodell (1881-1889) die Saline lebendig werden.

Der Salinenbilder-Zyklus gewährt einen umfassenden Einblick in deren Produktionsabläufe, ein Schutzanzug sowie verschiedene Geräte dokumentieren den harten Arbeitsalltag. Historische Dokumente zur Geschichte des Bergbaus und zur Saline Au verwahrt auch das Stadtarchiv im Rathaus.

Autor/in: Stiftung Heimathaus Traunstein