Wallfahrtskirche St. Leonhard am Wonneberg © H. Roth Das „liebe Viech“ stellte für die bäuerliche Bevölkerung ehemals die Existenzgrundlage dar. Mit Bitte und Dank für die Erhaltung des Viehbestandes wandte man sich vertrauensvoll und bevorzugt dem hl. Leonhard zu, der nicht umsonst als „bayerischer Bauernherrgott“ gerühmt wurde und Anlass zu einer vielfältigen Kultäußerung gab. Die an Stelle von zwei Vorgängerbauten um 1496 neu errichtete großdimensionierte Kirche ist Ausdruck der im Spätmittelalter blühenden Wallfahrt zum hl. Leonhard auf dem Wonneberg.
Der Viehpatron St. Leonhard im Schrein des Hochaltars © H. Roth
Der Laufener Maler Gordian Guckh schuf 1510/13 ein stattliches Altarwerk, dessen Tafelbilder mit der Passion Christi in den heutigen Hochaltar integriert wurden. Nach einer kurzzeitigen Stagnation der Wallfahrt im Reformationszeitalter entfaltete sich diese wieder, was zu einer barocken und im 19. Jahrhundert zu einer neugotischen Ausstattung der Kirche führte. Süd- und Nordportal weisen auf eine „Rittkirche“, auf das ehemalige Durchreiten und Segnen der Pferde hin. Eisenvotive erinnern noch an die früheren Viehverlöbnisse. 1973 wurde der Leonhardiritt wieder eingeführt.
Autor/in: Hans Roth